Juli-Blog

Liebe Mitglieder von "BASTA - das Bündnis für psychische erkrankte Menschen",

BASTA möchte Ihnen im Juli-Blog folgende Themen vorstellen:

 

  • Erinnerung: Filmkunstwochen: Psychiatrie im Film am 25. und 26.07.2017 in München
  • Exkursion zu den Grenzen des Geistes, Bericht in der SZ am 15./16.07.2017
  • Bild der Wissenschaft: Krank im Kopf, Juni-Ausgabe 2017
  • Depressionen und Berufstätigkeit
  • Dorothea Buck wird 100 Jahre alt

 

1.         Erinnerung: Filmkunstwochen: Psychiatrie im Film am 25. und 26.07.2017 in München

BASTA – das Bündnis für psychisch erkrankte Menschen und ariadne – Verein zur Hilfe für Alterskranke und seelisch Kranke e.V. zeigen in Zusammenarbeit mit dem Kino Neues Rottmann auch dieses Jahr wieder Filme zum Thema Psychiatrie. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr.

– Dienstag, 25.07.2017: „Die Überglücklichen“, Thema: Bipolare Erkrankung und Depression, selbstbewusster Umgang mit der Erkrankung

In einem Roadmovie zeigen die überdrehte Beatrix und die in sich gekehrte Donatella, wie sie das Leben genießen möchten.

– Mittwoch, 26.07.2017: „Luca tanzt leise“, Thema: Depression, Eigenständigkeit

Luca zeigt den harten Kampf, sich mit ihrer Erkrankung eine Zukunft ohne Psychiatrie aufzubauen.

Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Podiumsdiskussion mit Betroffenen, Angehörigen und Psychiatrieprofis statt. Die Filme werden im Kino Neues Rottmann, Rottmannstr.15, 80333 München gezeigt (Tel.: 089/52 16 83).

Das gesamte Programm der Filmkunstwochen 2017 finden Sie hier: http://filmkunstwochen-muenchen.de/wp/wp-content/uploads/2017/06/FKW17_Programmheft_2017-06-29_low.pdf

 

2.         Exkursion zu den Grenzen des Geistes, Bericht in der SZ am 15./16.07.2017

In dem Artikel „Paul sieht Rot“ in der Süddeutschen Zeitung vom 15./16.07.2017 berichtet Christina Berndt über den 34-jährigen Fotokünstler Paul van Rood, der an Schizophrenie erkrankt ist. Seit Jahren dokumentiert er in drei dicken Tagebüchern seine Krankheit. Den ganzen Bericht finden Sie unter:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/schizophrenie-exkursion-zu-den-grenzen-des-geistes-1.3589379

 
 

3.         Depressionen und Berufstätigkeit

Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Wie die Psychosoziale Umschau berichtet, erfolgten 2013 etwa 1,4 Prozent aller Krankschreibungen wegen Depressionen. Sie verursachten aber 7,1 Prozent aller Fehltage, weil die Krankheit im Schnitt 64 Tage dauerte. Arbeitslose haben ein deutlich höheres Risiko, an Depressionen zu erkranken, und sind erheblich länger krank. Bestimmte Berufe haben ein hohes Depressionsrisiko, zum Beispiel solche mit vielen sozialen Kontakten – also auch psychiatrische Berufe. An der Spitze der Berufsfelder mit hohen Betroffenenraten stand 2013 das Dialogmarketing (Callcenter, Service- und Kundenhotlines) mit 3,68 Prozent der Krankschreibungen, Altenpflege (Fachkräfte) mit 3,45 Prozent, Altenpflege (Helfer) mit 3,2 Prozent, Kinderbetreuung und -erziehung mit 2,74 Prozent, Gesundheits- und Krankenpflege (Helfer) mit 2,6 Prozent, öffentliche Verwaltung mit 2,49 Prozent, Sozialarbeit und Sozialpädagogik mit 2,46 Prozent sowie Gesundheits- und Krankenpflege mit ebenfalls 2,46 Prozent.

 

4.         Dorothea Buck wird 100 Jahre alt

Herzlichen Glückwunsch, Dorothea Buck! Insbesondere für Psychiatrieerfahrene ist sie ein großes Vorbild. Ihre Bereitschaft, ihr persönliches Schicksal öffentlich zu machen, und ihre Entschlossenheit, freundlich, aber bestimmt und hartnäckig Mitsprache einzufordern, hat die Stimme der Betroffenen ebenso wie die ihrer Angehörigen unüberhörbar gemacht. Anlässlich ihres 100. Geburtstags hat die Psychosoziale Umschau Weggefährten gefragt, was Dorothea Buck ihnen bedeutet. Sie war Zeitzeugin des nationalsozialistischen Terrors und hat sich vor keinen Karren spannen lassen, war weder ausschließlich Anti-Psychiatriekämpferin noch kompromissbereite Befürworterin. Sie stehe für 100 Jahre produktive Unruhe, so Brigitte Siebrasse, psychiatrieerfahrene Redakteurin der Sozialen Psychiatrie. Es gehe ihr darum, die psychotische Erfahrung wieder einzugliedern, statt sie weiter abzuspalten. Sie suche immer nach dem Sinn von Psychosen und habe sich auf diesem Weg selbst geheilt. Als Mitinitiatorin von Trialog und Psychoseseminar hat Dorothea Buck nicht nur für Menschen mit Psychiatrieerfahrung, sondern auch für ihre Angehörigen viel bewegt. 1990 erschien unter dem Pseudonym Sophie Zerchin ihre Biografie „Auf der Spur des Morgensterns – Psychose als Selbstfindung“. Auf der Ausgabe „Ermutigungen“ aus dem Jahr 2012 steht sie dagegen mit ihrem Geburtsnamen. Den Schutz eines Pseudonyms braucht sie heute nicht mehr. Ihr unermüdlicher Einsatz hat viel dazu beigetragen.

 

Ihr BASTA-Team