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Mai-Blog

Themen

  1. Petition: Psychisch schwer kranke Menschen brauchen in lebensbedrohlichen Krisen aufsuchende ambulante Hilfen
  2. „chrismon“: Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs
  3. Die Schlichtungsstelle der H-TEAM e.V. bietet außergerichtliche Schlichtung
  4. Buchbesprechungen

-       „Die Stimmen und ich“ – Hilfen für jugendliche Stimmenhörer und ihre Eltern 

-       „Jeder Mensch hat seinen Abgrund“ von Prof. Dr. Norbert Nedopil

 

1. Petition: Psychisch schwer kranke Menschen brauchen in lebensbedrohlichen Krisen aufsuchende ambulante Hilfen

Psychisch schwer kranke Menschen, vor allem diejenigen, die unter Psychosen leiden, sind oftmals nicht mehr in der Lage, ihre Erkrankung und Hilfsbedürftigkeit zu erkennen. Daher sind sie in solchen Fällen oftmals nicht bereit, sich in ärztliche Behandlung oder gar in eine Klinik zu begeben. Dies kann zu einer erheblichen Krankheitsverschlimmerung mit gravierenden Folgeschäden für den Erkrankten und auch für seine Umwelt führen. Aufsuchende ambulante Hilfen können als vertrauensbildende Maßnahme für den Erkrankten eine Unterstützung sein. In Anbetracht des Bedarfs gibt es diese in Deutschland allerdings viel zu selten. Die psychisch erkrankten Menschen und ihre Familien werden zu oft alleingelassen. Die gesundheitlichen, rechtlichen und sozialen Folgen für die betreffenden Menschen, ihre Familien und das soziale Umfeld können beträchtlich sein.

Die Petition finden Sie unter folgendem Link:

https://www.openpetition.de/petition/online/psychisch-schwerkranke-menschen-brauchen-in-lebensbedrohlichen-krisen-aufsuchende-hilfen

Auch eine anonyme Unterzeichnung ist möglich.

 

 2.  „chrismon“: Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs

Am Beispiel der 28-jährigen Lea (Name geändert) berichtet das evangelische Magazin „chrismon“ in der April-Ausgabe 2017 über den erschütternden Lebenslauf eines sexuell missbrauchten Kinds. Der Großteil der Täter stammt aus dem familiären Umfeld. Die Zahl der angezeigten Taten in Deutschland betragen jährlich etwa 12.000. Berücksichtigt man die Dunkelziffer, so könnten in jeder 20-köpfigen Schulklasse ein bis zwei Kinder sitzen, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Auch die angezeigten Taten werden nur selten verfolgt. „95 Prozent der Missbrauchstaten bleiben ungesühnt“, schätzt Professor Jens Brachmann, Mitglied in der neu gegründeten Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Deutschland. Unter 0800/22 55 530 gibt es ein Hilfetelefon, das kostenfrei und anonym ist, und Onlinehilfe unter www.hilfeportal-missbrauch.de. Eine Aufarbeitungskommission lädt ein, die eigene Geschichte in einer vertraulichen Anhörung zu erzählen, damit sich etwas ändert (ebenfalls kostenfrei und anonym): 0800/40 300 40 oder online unter www.aufarbeitungskommission.de. Mehr nützliche Infos, etwa zu Opferentschädigung oder Verjährung, finden sich unter www.chrismon.de/missbrauch.

 

 

3. Die Schlichtungsstelle der H-TEAM e.V. bietet außergerichtliche Schlichtung

Die Schlichtungsstelle der H-TEAM e.V. ist eine Schlichtungsstelle nach dem Bayerischen Schlichtungsgesetz (BaySchlG) und bietet außergerichtliche Schlichtung an. Dabei geht es um den Versuch, einen bestehenden Konflikt zwischen zwei Parteien ohne Einleitung eines Gerichtsverfahrens unter Zuhilfenahme eines neutralen Dritten (Schlichter) beizulegen. Mögliche Beispiele von Fällen: Ein Mandant wurde von Nachbarn beleidigt und möchte nun Schmerzensgeld, die Nichteinhaltung der Hausordnung oder eine nicht ordnungsgemäß ausgeführte Schönheitsreparatur in der Wohnung. Zielgruppe sind bedürftige Menschen, die in München sowie im Landkreis München leben, also Menschen, die zum Beispiel Leistungen vom Jobcenter oder eine niedrige Rente beziehen. Grundsätzlich werden die Kosten von Antragsteller und Antragsgegner je zur Hälfte bezahlt. Die Kosten nach dem BaySchlG betragen derzeit 120 Euro, können jedoch auch unter bestimmten Voraussetzungen von der Beratungshilfe übernommen werden. Wenn Sie ein Schlichtungsanliegen haben, können Sie H-TEAM unter 089/747 36 20 anrufen oder in der Plinganserstraße 19, 81369 München, vorbeikommen. Weitere Informationen im Internet unter www.h-team-ev.de.

 

 

4.  Buchbesprechungen:

-       „Die Stimmen und ich“ – Hilfen für jugendliche Stimmenhörer und ihre Eltern

Das Buch „Die Stimmen und ich“ von Sandra Escher, Marius Romme und Ingo Runte (Hg.) hilft nicht nur jugendlichen Stimmenhörern. Die erste Hälfte des Buchs wendet sich an betroffene Kinder. Den Angaben zufolge hören acht Prozent aller Kinder und Jugendlichen Stimmen. Der Ratgeber mit seinen vielen Übungen und Beispielen nimmt betroffenen Kindern und Eltern den Schrecken vor den Stimmen und hilft, ihren Einfluss zu verringern. Im Elternteil des Buchs wird über neue Erkenntnisse und Therapien informiert. Eltern stimmenhörender Kinder berichten, wie sie die Herausforderung gemeistert haben. Auch Erwachsene können von den Tipps profitieren, indem sie zum Beispiel versuchen, die Stimmen wegzuschicken, oder ihnen sagen, sie sollten zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen. Insgesamt wird die Haltung vertreten, man müsse die Stimmen akzeptieren und herausfinden, was sie einem über abgespaltene Gefühle sagen wollen.

Erschienen ist das Buch im BALANCE Buch + Medien Verlag.
ISDN-Nummer 978-3867390927.

 

-       „Jeder Mensch hat seinen Abgrund“ von Prof. Dr. Norbert Nedopil

Seit Jahren leitet Prof. Dr. Norbert Nedopil die Abteilung für Forensische Psychiatrie an der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mit „Jeder Mensch hat seinen Abgrund“ legt er sein erstes Sachbuch vor. Als bekannter Gerichtsgutachter plaudert er aus dem Nähkästchen. Das Buch ist gespickt mit Beispielen aus seiner langjährigen beruflichen Erfahrung. Er muss entscheiden auf dem schmalen Grat zwischen krank und böse. Wann muss ein Täter ins Gefängnis, wann in die Psychiatrie? Was passiert nach dem Strafvollzug? Nedopil diskutiert auch, welche Faktoren dazu führen, dass ein Verbrechen geschieht. Nicht zuletzt ist er der Meinung, dass man sich in Verbrecher einfühlen kann, da – siehe Titel des Buchs – jeder Mensch seinen Abgrund hat. Erschienen ist das Buch im Goldmann Verlag.
ISBN-Nummer 978-3-442-31442-3.