Collage der verschiedenen Hilfsangebote für Menschen in Krisen während der Corona-Epidemie
Anlaufstellen bei psychischen Problemen in der Corona-Krise
Die Welt steht im Moment still. Oder sie scheint sich zumindest langsamer zu drehen. Höher, schneller, weiter sind gerade nicht die Maßstäbe, in denen unsere Gesellschaft funktioniert. Wir sind, so scheint es zumindest, auf das reduziert, was wir oft zu vergessen scheinen und worauf es am Ende vom Tag eigentlich ankommt. Zusammenhalt, Solidarität und vor allem Gesundheit rücken in den Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Mit scheinbarem Nichtstun und zuhause bleiben retten wir die Welt und wir stellen fest, dass wir im Home-Office jede Mail mit den Worten „Bleiben Sie gesund“ beenden. Gesund bleiben ist das Mantra der Stunde. Das gilt nicht nur für unsere Körper, das gilt genauso für unsere Psyche. Doch genau das ist in Zeiten der Isolation bis hin zur Vereinsamung ein kritischer Punkt. Umso wichtiger sind Initiativen, die sich in dieser Zeit für das Thema Psychische Gesundheit einsetzen.
An erster Stelle ist zunächst der Krisendienst Psychiatrie zu nennen. Dabei handelt es sich um ein Angebot zur psychiatrischen Soforthilfe für die Bürgerinnen und Bürger Oberbayerns. Unter der Rufnummer 0180 / 655 3000 erhalten Menschen in seelischen Krisen, Mitbetroffene und Angehörige qualifizierte Beratung und Unterstützung. In selteneren Fällen, in denen das Gespräch nicht ausreicht, bietet die Leitstelle des Krisendienstes weiterführende Hilfen bei den Netzwerkpartnern an – unter anderem mobile Kriseneinsätze und Gesprächstermine bei regionalen Sozialpsychiatrischen Diensten (SpDi). Auch Fachstellen können sich an den Krisendienst wenden.
Ebenso zu nennen ist die Telefonseelsorge, die rund um die Uhr telefonisch sowie per Mail und Chat ein offenes Ohr für die großen und kleinen Anliegen haben, die uns beschäftigten. Bei der Telefonseelsorge finden Sie online oder telefonisch unter den kostenlosen Hotlines 0800/111 0 111, 0800/111 0 222 oder 116 123 rund um die Uhr Hilfe. Sie können sich dort anonym und vertraulich beraten lassen, welche Form der Therapie dir helfen könnte.
Darüber hinaus gibt es vor allem Angebote für junge Menschen, die in dieser Zeit Unterstützung benötigen. Genannt sei hier die Initiative U25, die sich mittlerweile seit 2001 für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen einsetzen oder auch Jugendnotmail aus Berlin, die eine Online-Beratung in Form einer Einzelberatung und Themenchat anbieten. Von Themen wie Angst über Depression bis hin zu Suizidgedanken finden hier junge Menschen professionelle Unterstützung.
Ferner ergeben sich rund um die in Bayern gültigen Ausgangsbeschränkungen viele Detailfragen, z.B. Darf ich meinen erkrankten Angehörigen in seiner Wohnung besuchen? Diese und viele andere sehr spezifische Fragestellungen werden vom bayerischen Innenministerium unter diesem Link beantwortet: https://www.stmi.bayern.de/miniwebs/coronavirus/faq/index.php
Vorderseite des Flyers zum Symposium „Palliativmedizin in Psychiatrie und Neurologie“
Symposium: „Palliativmedizin in Psychiatrie und Neurologie“ vom kbo-Isar-Amper-Klinikum
Am kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost findet am 27. Mai 2020 um 14:30 Uhr im Gesellschaftshaus des Klinikums in der Ringstraße 36 in Haar das Symposium „Palliativmedizin in Psychiatrie und Neurologie“ statt. Die palliativmedizinische Betreuung und die Begleitung von Sterbenden in der Neurologie, der Geriatrie und der Gerontopsychiatrie sowie in der Allgemeinpsychiatrie sind laut kbo-Isar-Amper-Klinikum sehr prägende, intensive und sehr tiefgehende Erfahrungen. Nicht mehr der kurative Ansatz stehe im Vordergrund, sondern die Linderung von Beschwerden durch pflegerisch-therapeutische und auch medikamentöse Maßnahmen. Dabei müssten soziale und psychische Bedürfnisse beachtet werden.
Auf die Gäste warten unter anderem Vorträge zu den Themen „Palliativmedizin in Deutschland – aktueller Stand und Herausforderung für die Zukunft“ von Prof. Dr. Claudia Bausewein, Klinikum der Universität München, Großhadern, oder „Demenz und Lebensende“ von Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Zu den Themen „Palliativmedizin in der Neurologie“ und „Palliativversorgung im Zentrum für Altersmedizin“ referieren zudem Prof. Dr. Martin Marziniak und Priv.-Doz. Dr. Jens Benninghoff, beide vom kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost. Im Rahmen des Symposiums wollen die Veranstalter die besonderen Erfordernisse von psychiatrischen und neurologischen Patientinnen und Patienten diskutieren und die aktuellen Versorgungsangebote vorstellen – den palliativmedizinischen Dienst an ihrem Standort eingeschlossen.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine formlose Anmeldung per E-Mail an henner.luettecke@kbo.de erwünscht. Den Einladungs-Flyer mit dem Programm und weiteren Details sind zu finden unter https://www.kbo.de/uploads/tx_kboveranstaltungen/Palliativmedizin_200221_kor_low.pdf.
Motiv zur Virtual-Reality-Erfahrung “Impression Depression” der Robert-Enke-Siftung
„Impression Depression“: Eine Virtual-Reality-Erfahrung der Robert-Enke-Stiftung
Mit mehr als vier Millionen Betroffenen in Deutschland sind Depressionen eine Volkskrankheit. Sie sind gut behandelbar, jedoch für Nichtbetroffene schwer zu verstehen. Vor diesem Hintergrund hat die Agentur Raphael Brinkert gemeinsam mit der Robert-Enke-Stiftung die Kampagne „Impression Depression“ entwickelt. Sie soll das Thema Depression mittels Virtual Reality erlebbar machen. Gestartet wurde das Projekt bereits Anfang 2019 mit Unterstützung von Teresa Enke, der Frau des Fußballnationalspielers Robert Enke, der sich am 10. November 2009 das Leben genommen hat. Ziel ist es, mittels Virtual Reality zu zeigen, wie sich einzelne Symptome der Krankheit anfühlen. Auf der dazugehörigen Seite https://robert-enke-stiftung.de/impression-depression-eine-virtual-reality-erfahrung-der-robert-enke-stiftung erhalten Interessierte nähere Informationen.
Logo auf der Website https://shitshow.de
Wanderausstellung: Depression erfahrbar machen
Drei Kommunikationsdesignerinnen aus Berlin wollen die Krankheit Depression am eigenen Leib erfahrbar machen. Dafür haben Johanna Dreyer, Luisa Weyrich und Nele Groeger „Die SHITSHOW – Eine Ausstellung über Scheißgefühle“ konzipiert und gestaltet. Es handelt sich dabei um eine Pop-Up-Ausstellung zum Thema schlechte Gefühle, Depressionen und Angststörungen. Aus dem, was letztes Jahr als Kunstprojekt begonnen hat, ist mittlerweile eine Agentur für psychische Gesundheit geworden. Mit dieser verfolgen Dreyer, Weyrich und Groeger das Ziel, dem Thema psychische Gesundheit einen festen Platz in der Gesellschaft zu geben. Dafür berät das Trio vor allem Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Organisationen mithilfe von Workshops und Vorträgen.
Alle weiteren Informationen zur SHITSHOW finden sich unter https://shitshow.de.