Collage zu den Meldungen zum Artikel “Corona und die psychischen Erkrankungen mit den Logos von “Spektrum.de” und “SpiegelPsychologie” sowie “hochsensibel sein”
Coronavirus und psychische Erkrankungen
Was macht die Corona-Krise mit Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, wie verändert sie deren Alltag und was können Betroffene tun, um die Krise zu meistern? Diese Fragen werden mit jedem Tag lauter gestellt. Erste Antworten darauf liefert spektrum.de im Interview „Für Menschen mit Depression sind weniger Sozialkontakte ein Problem“ vom 23. März 2020, das Redakteurin Daniela Zeibig mit Andreas Meyer-Lindenberg, Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim, geführt hat. (https://www.spektrum.de/news/covid-19-was-hilft-menschen-mit-psychischen-stoerungen/1714054#)
Doch auch Chancen können sich aus der Corona-Krise ergeben. Diesem Thema hat sich ebenfalls spektrum.de gewidmet. Stella Marie Hombach beschreibt in ihrem Artikel „Psyche in der Krise“ vom 30. März 2020, welche Auswirkungen die Krise hat und wie sich damit umgehen lässt. (https://www.spektrum.de/news/psychische-folgen-der-corona-krise/1716676)
Mit psychischen Belastungen in der Corona-Krise befasst sich spiegel.de in dem Artikel „Es fühlt sich an, als wären alle Erfolge vergebens gewesen“ vom 5. April 2020. Petra Maier hat die Erfahrungen dreier Menschen mit Depressionen und Angststörungen protokolliert, die sie in dieser schwierigen Zeit in der feste Strukturen, ein geregelter Alltag und soziale Kontakte fehlen, machen. (https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/depression-in-der-corona-krise-es-fuehlt-sich-so-an-als-waeren-alle-erfolge-vergebens-gewesen-a-087f7225-5f92-4e51-ad3b-60813c1c82fd)
Dass Corona als auch als Chance begriffen werden kann, zeigt der Artikel „Corona als Chance“ vom 18. März 2020. Anne-Barbara Kern. (https://hochsensibelsein.de/corona-als-chance/)
Logo der Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
Coronavirus: Tipps für die seelische Gesundheit von der DGPPN
Um mit der Krisensituation besser umgehen zu können, ist es wichtig, das seelische Gleichgewicht nicht zu verlieren. Die
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
hat fünf Empfehlungen zusammengestellt, die dabei helfen sollen:
1. Informiert bleiben – aber richtig
Zurzeit geistern viele Falschmeldungen zum Coronavirus durch das Internet und auch andere Medien, die unnötig verunsichern und verängstigen. Nutzen Sie deswegen nur vertrauenswürdige Informationsquellen wie etwa Hinweise des Bundesgesundheitsministeriums, des Robert Koch-Instituts oder der Weltgesundheitsorganisation. Vermeiden Sie exzessiven Medienkonsum. Pushnachrichten auf dem Handy oder ständig laufende Nachrichtensendungen können Stress verursachen und Sorgen verstärken. Informieren Sie sich regelmäßig, aber bewusst.
2. Den Alltag positiv gestalten
Wenn der gewohnte Tagesablauf und soziale Kontakte wegbrechen, stellt das eine Herausforderung für die Psyche dar. Es ist dann normal, wenn das seelische Gleichgewicht darunter leidet und es Ihnen schwerfällt, sich auf die neuen Situationen einzustellen. Bestimmte tägliche Routineabläufe mit festen Zeiten für Schlaf und Mahlzeiten helfen dabei, innere Stabilität zu bewahren. Wenn Sie von zu Hause arbeiten, ist es sinnvoll, ähnliche Zeiten einzuhalten wie am Arbeitsplatz. Um das seelische Gleichgewicht nicht zu gefährden, sollte man jetzt auch besonders darauf achten, den Alltag mit Aktivitäten und Gewohnheiten auszugestalten, die zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden beitragen können: Gönnen Sie sich z. B. gesunde Mahlzeiten, ausreichend Schlaf, Bewegung (falls draußen nicht möglich z. B. Gymnastikübungen in der Wohnung) und Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen und Ihnen guttun.
3. Sich austauschen und einander helfen
Auch wenn Begegnungen mit wichtigen und geliebten Menschen von Angesicht zu Angesicht zurzeit sehr eingeschränkt sind, gibt es doch heutzutage viele Möglichkeiten, trotzdem miteinander in Kontakt zu bleiben. Sich mit Freunden und Familienangehörigen über Sorgen, Gefühle und den praktischen Umgang mit der Krise auszutauschen, kann enorm entlasten und Stress reduzieren. Insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen ist es wichtig, sich in dieser Situation nicht alleingelassen zu fühlen. Ein Anruf, eine Nachricht oder ein Brief können viel bewirken und die Botschaft „du bist nicht allein“ vermitteln. Nutzen Sie auch Videoanrufe über Smartphone oder Computer, sofern möglich. Das hilft, das Gefühl von Nähe noch zu verstärken. In vielen Nachbarschaften gibt es zurzeit eine Welle der Solidarität mit gegenseitiger Unterstützung, etwa das Angebot an ältere Nachbarn, Einkäufe oder Besorgungen zu übernehmen. Die Unterstützung kommt nicht nur der Person zugute, die die Hilfe empfängt: Auch beim Helfer selbst werden sich positive Gefühle einstellen, weil er etwas Sinnvolles tun kann.
4. Negative Gefühle anerkennen, positive Gefühle stärken
Positiv denken! Das klingt erstmal nach einem abgegriffenen Ratschlag. Jeder wird in der derzeitigen Situation Gefühle von Überforderung, Stress und Sorgen kennen, das sind ganz normale Reaktionen. Aus psychiatrisch-psychotherapeutischer Sicht sollte man diese Gefühle anerkennen und sich selbst zugestehen. Gleichzeitig kann man sich aber aktiv vornehmen, sich nicht zu sehr in negative Gefühle hineinzusteigern. Konzentrieren Sie sich stattdessen besonders auf Gedanken, Erlebnisse und Aktivitäten, die positive Gefühle auslösen. Das können ganz einfache Alltagsdinge sein wie etwa der Kaffee am Morgen, schöne Musik oder ein Anruf bei alten Freunden.
5. Wenn es Ihnen sehr schlecht geht: professionelle Hilfe suchen
Wenn Sie sich psychisch sehr belastet fühlen und das Gefühl haben, Sorgen und Ängste nicht allein bewältigen zu können, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Hausärzte, Ambulanzen der Kliniken und psychosoziale Beratungsstellen in Ihrer Stadt oder Region sindhier geeignete erste Anlaufstellen. Für eine fachgerechte Diagnostik und eine spezialisierte Behandlung ausgeprägter und anhaltender psychischer Beschwerden sind Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sowie ärztliche und psychologische Psychotherapeuten die richtigen Ansprechpartner. Sie alle bauen angesichts der aktuellen Situation derzeit ihre Angebote an Telefon- und Video-Beratung aus.
Quelle: DGPPN – Coronavirus: Tipps für die seelische Gesundheit https://www.dgppn.de/schwerpunkte/corona-psyche.html
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Psychotherapie in Zeiten der Corona-Pandemie
Viele Menschen stellen sich derzeit die Frage, wie sie trotz Ausgangsbeschränkungen und sozialer Distanz weiterhin ihre Psychotherapie wahrnehmen können. Stefanie Kara und Bente Lubahn beschreiben in ihrem Artikel „Psychisch krank in Quarantäne“ vom 24. März 2020 auf ZEIT ONLINE, wo Menschen Hilfe finden. „Wir versuchen jetzt Patienten, die keine Therapiepause machen können, per Videosprechstunde weiter zu betreuen“, wird der Psychologe Winfried Rief, Leiter der Psychotherapieambulanz an der Uniklinik Marburg, zitiert. Dies ginge allerdings nicht einfach per Skype, weil die Daten besser geschützt werden müssten als in einem normalen Videogespräch. Dazu sei eine spezielle Software nötig, die Patienten bekämen einen entsprechenden Link zugeschickt. Inzwischen seien Videosprechstunden unbegrenzt erlaubt, auch Erstgespräche dürften in begründeten Einzelfällen per Video geführt werden. Viele telemedizinische Anbieter würden in Zeiten der Corona-Krise ihre Programme sogar kostenlos zur Verfügung stellen.