BASTA in Vor-Corona-Zeiten: Auf der Kundgebung des Münchner Aktionstages gegen Stigmatisierung 2015 (heute ZehnZehn) blickt Dr. Kissling neben dem BASTA-Banner als einziger in die Kamera.
Foto: Peter Bechmann
Hinweis zu BASTA in Corona-Zeiten
Liebe Leserin, lieber Leser,
auch BASTA legt aufgrund von Corona eine kleine Pause ein. Aufgrund der aktuellen Situation können wir momentan nicht wie gewohnt unsere Aufklärungsseminare für SchülerInnen und PolizeibeamtInnen sowie unsere Kulturveranstaltungen durchführen. Die Gesundheit aller Beteiligten ist dabei oberstes Gut und Grundlage dieser Entscheidung.
Selbstverständlich stehen wir in dieser Zeit weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung und freuen uns auf Ihre Anliegen und Anfragen.
Wir wünschen Ihnen eine gute und gesunde Zeit und wollen gerne auf das Kurzprogramm "Psychisch gesund bleiben während Social Distancing, Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen" verweisen, in dem Sie verhaltenstherapeutische Hilfestellungen für die aktuelle Situation finden: https://www.psych.mpg.de/interventionsprogramm
Alles Gute und herzliche Grüße
Ihr BASTA-Team
Buchcover “Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein”
Buchbesprechung: „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“
In seinem Buch „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ beschreibt Benjamin Maack sein Abgleiten in eine tiefe Depression. Auch seine Suizidgedanken klammert er nicht aus. Vier Jahre zuvor hatte er sich schon einmal in die Psychiatrie eingewiesen. Jetzt ist er wieder da und schildert die letzten Nächte, die er nicht mehr im Ehebett, sondern auf dem Sofa verbracht hat, schlaflos, nervös und in Panik. Dass er sich seiner Familie nicht mehr „zumuten“ will. Er berichtet vom Alltag in der Klinik. Wie er mit den Mitpatienten „Alarm für Cobra 11“ schaut oder im Aufenthaltsraum Delfine im Mondlicht puzzelt. Dass ihm statt seiner Frau und seiner Kinder die Pfleger zum 40. Geburtstag gratulieren und wie er in der Kreativwerkstatt lernt zu sticken.
Er schreibt über Medikamente und ihre Nebenwirkungen und über jenen Abend, an dem selbst starke Beruhigungsmittel nicht mehr helfen und er auf die „Geschlossene hinter der Geschlossenen“ verlegt wird – ständig schwankend zwischen Hoffnung und tiefer Verzweiflung. Letztlich sind es die Gedanken an seine Familie, die ihm die Kraft geben weiterzumachen.
Das Buch ist authentisch und sehr gelungen, eignet sich aber nicht für Menschen mit schwachen Nerven. Denn Maack schildert seine Erfahrungen sehr eindringlich, die positiven wie die negativen.
Das Buch ist im Suhrkamp Verlag erschienen (ISBN: 978-3-518-47073-2) und kostet 18 Euro.
(https://www.suhrkamp.de/buecher/wenn_das_noch_geht_kann_es_nicht_so_schlimm_sein-benjamin_maack_47073.html)
Suizidprävention bei alten Menschen: Aktive Fürsorge hilft
Menschen, die älter als 70 Jahre sind, begehen häufiger Suizid als Jüngere. Dabei kann der Verlust des Ehepartners oder naher Angehöriger der Lebensmüdigkeit einen zusätzlichen Schub verleihen. Die meisten Betroffenen leiden unter Depressionen. Hilfreich scheint sozialer Kontakt zu sein. Damit setzt sich Susanne Donner in ihrem Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 10. September 2019 auseinander. Sie nimmt zum einen Bezug auf eine italienische Studie von 2002, die belegt, dass die Suizidrate bei 18.000 Senioren durch Telefonseelsorge um mehr als zwei Drittel reduziert werden konnte. Zum anderen befasst sie sich mit dem Modellprojekt „Gemeindeschwestern plus“ in Rheinland-Pfalz, das im Mai 2018 abgeschlossen wurde und zeigt, wie wichtig aktive Fürsorge für ältere Menschen ist. 14 Schwestern haben im Laufe des Projekts insgesamt 3000 Seniorinnen und Senioren zu Hause besucht und es ihnen ermöglicht, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Dies hat Wirkung gezeigt. Nach Aussage von Frank Weidner, Direktor vom Deutschen Institut für Pflegeforschung, das das Projekt wissenschaftlich begleitete, fühlten sich die meisten Seniorinnen und Senioren mit den Hausbesuchenwohl und wollten nicht mehr darauf verzichten.(www.sueddeutsche.de/gesundheit/suizid-alter-1.4593328)
Werkzeuge der Kreativität
Malgruppe für ehemalige Patientinnen und Patienten am Klinikum rechts der Isar
Jeden Mittwoch findet von 16:15 bis 18 Uhr eine Malgruppe für ehemalige Patientinnen und Patienten des Klinikums rechts der Isar statt. Unter Leitung von Kunsttherapeutin Dorothee Burgemeister (E-Mail: mail@dorotheeb.de) wird gemalt, wonach der Sinn steht – abstrakt oder konkret, frei oder nach einer Vorlage. Themenwerden in der Regel nicht vorgegeben, es sei denn, es wird ausdrücklich gewünscht.
Die Malgruppe besteht seit etwa 30 Jahren und wurde von Flora von Spreti, ebenfalls Kunsttherapeutin, gegründet. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwankt zwischen sieben und neun, neue werden nur nach Rücksprache mit der Leiterin aufgenommen. Die Beteiligten sollen vor allem Spaß haben und Freude in dem Gemeinschaft erfahren, Tagesstruktur und Raum für Kreativität erhalten.