Dezember-Blog

Kein neues BASTA-Logo, sondern eine Spezialausgabe zur Vereinsgründung

BASTA ist jetzt ein Verein und wirbt um Mitglieder

Nach vielen Jahren der Diskussion und Planung haben wir den Schritt gewagt. BASTA ist nun ein Verein und hat einen trialogisch besetzten Vorstand gewählt.

  • 1. Vorsitzender ist Peter Bechmann, ein langjähriges Mitglied des Schulprojekts. Er geht mit seiner psychiatrischen Diagnose “bipolar” offen um. Im Hauptberuf ist er Online-Journalist im Team des Bereichs Kommunikation des Bezirks Oberbayern.

  • 2. Vorsitzender ist Professor Dr. Stefan Leucht, stellvertretender Direktor der Psychiatrischen Klinik des Klinikums rechts der Isar. Er ist aktiv im Schulprojekt und auch federführend für die laufende Evaluation des Schulprojekts beim Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG).

  • Jens Wiemann ist dritter Vorstand, der neben dem Schul- und Polizieprojekt als Genesungsbegleiter im SPDI Fürth arbeitet.

  • Armin Kauf vertritt als Schriftführer die Seite der Angehörigen. Der ehemalige MAN-Manager ist PPI-Koordinator für den DZPG-Standort München-Augsburg und einer der Organisatoren der Angehörigengruppe von Ariadne.

  • Ekaterina Schmeller ist Schatzmeisterin und eine weitere Teilnehmerin des Schulprojekts. Als Angestellte eines Steuerbüros hat sie Erfahrung im Umgang mit Steuer und Finanzen.

Ab sofort können Sie einen Mitgliedsantrag stellen. Ordentliche Mitglieder können laut Satzung psychisch erkrankte und psychisch behinderte Menschen sowie Angehörige psychisch Kranker und professionell in der psychiatrischen Versorgung tätige Menschen werden. Fördermitglied kann jeder werden. Die Mitgliederbeiträge sind in zwei Klassen unterschieden. Details können Sie der Beitrittserklärung für Mitglieder entnehmen.

Hier finden Sie die Beitrittserklärung zum Herunterladen.


Antipsychotika beeinflussen auch unser Denken

Effekte von Antipsychotika auf die kognitive Symptomatik bei Schizophrenie

Neben den Positiv- und Negativsymptomen einer Schizophrenie stellen kognitive Probleme eine wesentliche, unabhängige Kernsymptomatik dar. Dazu zählen Beeinträchtigungen bestimmter kognitiver Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Denken oder Problemlösefähigkeiten. Die Gabe von Antipsychotika stellt bei Schizophrenie eine der Hauptbehandlungsmethoden dar.

Um die Frage nach den Effekten von Antipsychotika auf die kognitive Symptomatik im Rahmen einer Schizophrenie zu beantworten, führte das Klinikum rechts der Isar von der Technischen Universität München (TUM) eine systematische Übersichtsarbeit durch. Es wurden insgesamt 68 Studien, bestehend aus 9525 Teilnehmenden, eingeschlossen. Leider konnten die Ergebnisse dieser Arbeit wenig aussagekräftige Informationen darüber geben, welches Antipsychotikum insgesamt oder für einen besonderen kognitiven Bereich am besten geeignet ist. Allerdings konnten bestimmte Antipsychotika identifiziert werden, die vergleichsweise schlechtere Effekte aufzeigten und in Bezug auf die Behandlung der kognitiven Symptomatik eher zu vermeiden sind. Hierbei handelt es sich vor allem um die Dopaminantagonisten der ersten Generation Haloperidol und Fluphenazin sowie Clozapin. Weitere Informationen finden Interessierte unter https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39412783/.

Bei Fragen wenden Sie sich an Lena Feber, Tel.: 089/4140-4239 oder E-Mail: lena.feber@tum.de.


Nicht nur die Wahrnehmung und das Denken verändern sich in der Schizophrenie (Foto: Peter Bechmann)

weitere Forschungsprojekte Zur Schizophrenie am Klinikum Rechts der Isar

Sexuelle Nebenwirkungen von Antipsychotika bei Schizophrenie:
Eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analysen
Sexuelle Nebenwirkungen treten häufig als Folge einer antipsychotischen Behandlung auf und beeinträchtigen die Therapietreue, die klinischen Ergebnisse und die Lebensqualität von Menschen mit Schizophrenie erheblich. Dennoch sind ihre absolute Häufigkeit und die relativen Auswirkungen der verschiedenen Antipsychotika nicht eindeutig geklärt. Die Ergebnisse sollen eine Evidenzbasis liefern, um Ärzte und Patienten bei der Wahl des am besten geeigneten Antipsychotikums im Zusammenhang mit der sexuellen Funktion zu unterstützen.
Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Seite https://f1000research.com/articles/13-973.
Kontakt: david.kim@tum.de

Psychologische Interventionen in der Frühphase einer Schizophrenie:
Eine systematische Übersichtsarbeit und Netzwerk-Metaanalyse
Die Behandlung von Patienten in der Frühphase einer Schizophrenie ist von wesentlicher Bedeutung um eine Verschlechterung der Symptomatik und eine Chronifizierung der Erkrankung zu verhindern. Dieses Projekt soll die Wirksamkeit verschiedener psychologischer Interventionen in der Frühphase einer Schizophrenie untersuchen. Die Ergebnisse sollen eine Evidenzgrundlage für die Behandler schaffen,.
Für weitere Informationen: https://ebmpp.netlify.app/projects/early-psy/

  1. Kontakt: lena.feber@tum.de


    An beiden Forschungsprojekten sind mit Johannes Schneider-Thoma und Lena Feber Mitglieder des BASTA-Schulprojekt-Teams beteiligt.


Header-Logo der ApK-München auf der Webseite

ApK München wird 40 Jahre alt – wir gratulieren!

Die Angehörigen psychisch Kranker (ApK) München haben 40jähriges Jubiläum. Sie vertreten seit 1984 die Anliegen und Interessen von Angehörigen psychisch erkrankter Menschen in München und im Landkreis. Zu den Angehörigen zählen Eltern, Geschwister, Partnerinnen und Partner, erwachsene Kinder sowie Freunde von Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Aus all diesen Perspektiven kennt der Verein die Herausforderungen, Ängste und Sorgen, die eine psychische Erkrankung in der Familie mit sich bringt.

Bei der ApK München handelt es sich um eine unabhängige Selbsthilfegruppe – von Angehörigen für Angehörige – mit großem Erfahrungswissen. In den Selbsthilfegruppen und Angeboten finden Angehörige gegenseitige Unterstützung und Orientierung. Die Interessen ihrer Klientel vertritt der Verein in gesundheits- und sozialpolitischen Gremien und pflegt Kooperationen mit Kliniken und Einrichtungen. Der Kern der Angebote sind Selbsthilfegruppen unter anderem für Eltern, Geschwister, Partnerinnen und Partner sowie erwachsene Kinder. Es gibt aber auch einen offenen Stammtisch, wo man sich treffen kann. Außerdem bietet der Verein Veranstaltungen wie Kongresse, Tagungen sowie Vorträge an und führt Studien und Umfragen durch. Wir gratulieren zum 40jährigen Jubiläum.

Einen ersten Einblick in die Selbsthilfe-Aktivitäten und -Angebote der ApK München e.V. ermöglicht ein Film auf Youtube (https://www.youtube.com/watch?v=oNvfqiSsXAs). Weitere Angebote finden Interessierte unter https://www.youtube.com/@Angehoerige_in_Oberbayern.

Kontakt können Sie unter Tel.: 089/5024673 oder E-Mail: info@apk-muenchen.de aufnehmen.


Die Soteria im kbo Isar-Amper-Klinikum Haar (Abbildung aus dem Soteria-Flyer)

Spektrum.de: Soteria – Sanfte Psychiatrie

In der Soteria werden Patient*innen seit vielen Jahren in einer familiären Atmosphäre und dem Recht auf Selbstbestimmung behandelt. Bundesweit gibt es nur wenige solcher Einrichtungen. Für den Raum München ist beispielweise die Soteria im kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar zuständig (https://kbo-iak.de/standorte/kbo-isar-amper-klinikum-haar/kbo-klinik-fuer-psychiatrie-und-psychotherapie/soteria).

Die erste derartige Institution weltweit gründete der Psychiater Loren Mosher (1933 – 2004) im Zuge einer psychiatriekritischen Bewegung bereits 1971 in San Francisco. In einer Art Wohngemeinschaft begleiteten er und seine Kolleg*innen neu an Schizoprenie erkrankte Menschen durch die Psychose – ohne sie wie „Verrückte“ zu behandeln, ohne ihnen gegen ihren Willen Psychopharmaka zu verabreichen oder sie in einem Spezialbett zu „fixieren“. Stattdessen sollten eine offene und familiäre Atmosphäre sowie einfühlsame Zuwendung den Patient*innen helfen, sich zu beruhigen und zu „entängstigen“ – also emotional zu entspannen.

Wer den gesamten Artikel lesen möchte, der sei auf Spektrum.de (https://www.spektrum.de/magazin/soteria-sanfte-psychiatrie/960288) verwiesen.


Das Metakognitive Training gibt es auch als APP mit Namen Cogito. Hier eine Abbildung des Erklärfilmes auf der Seite https://clinical-neuropsychology.de/cogito/

Uniklinik Hamburg-EppendorF: Metakognitives Training (MKT) bei Psychosen

Das Metakognitive Training (MKT) für Psychosen ist ein Ansatz zur Behandlung psychotischer Symptome. Metakognition lässt sich beschreiben als „das Denken über unser Denken“.

Im Rahmen von zehn Trainingseinheiten (Modulen) werden den teilnehmenden Betroffenen Denkverzerrungen und einseitige Problemlösungsstile spielerisch vor Augen geführt, die einzeln oder in der Gesamtheit die Entwicklung von falschen Überzeugungen bis hin zum Wahn begünstigen. Die Personen werden angeleitet, ihr bisheriges Problemlöseverhalten kritisch zu reflektieren, zu verändern und die Inhalte des Trainings im Alltag umzusetzen.

Die Unterlagen dazu können kostenlos abgerufen werden:
MKT Psychose Material/Folien: www.uke.de/mkt
MKT Psychose Manual: https://clinical-neuropsychology.de/mct_manuals/
MKT bei bipolaren Störungen: https://clinical-neuropsychology.de/metakognitives-training-bei-bipolaren-stoerungen/

Mehr Informationen zum Metakognitiven Training von Prof. Dr. Steffen Moritz finden Sie auf der Seite vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf unter: https://www.clinical-neuropsychology.de.
Kontakt: moritz@uke.de


Ob schwarz, braun oder weiß, Schafe machen keine Unterschiede. (Foto: Peter Bechmann)

Wir wünschen Ihnen alles Gute für das Jahr 2025. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.
Und trauen Sie sich, für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Ihr BASTA-Team